Sanierungsgebiet
mitten
im
noblen Baden-Baden
Die
Lichtentaler Straße zwischen Augustaplatz und Bertholdsplatz ist
wahrlich kein schöner Anblick. Leere Schaufenster, marode Fassaden,
Gehwege ohne ein Tüpfelchen grün. Missstände, wohin man sieht.
Keine schöne Visitenkarte für Besucher, die vom Schwarzwald her in
die Stadt fahren.
Das
hat inzwischen auch die Stadtverwaltung erkannt und für die Straße
samt ihrer nächsten Umgebung den Sanierungsnotstand ausgerufen.
Bedeutet: Es wurde eine Grobanalyse erstellt, auf deren Grundlage die
Stadt nun die Aufnahme in ein städtebauliches Förderprogramm –
ähnlich wie in Oos – beantragen will.
Ziel:
Eine schöne Geschäftsstraße
Wie es in der Verwaltungsvorlage heißt, können insbesondere im Bereich eines Nahversorgers in der Lichtentaler Straße ungeordnetes Parken und Konfliktsituationen bei Anlieferung mit dem fließenden Verkehr und mit Fußgängern beobachtet werden. Die Beseitigung dieser unbefriedigenden Situation ist in ein Umgestaltungskonzept für die Lichtentaler Straße mit einzubinden.
Inklusive Augustaplatz
Der Augustaplatz wurde ebenfalls in das Untersuchungsgebiet mit eingebunden. „Dem derzeitigen Diskussionsprozess über eine zukünftige Ausgestaltung dieses bedeutungsvollen Platzes im Stadtmittelpunkt kann somit Rechnung getragen werden“, heißt es in der Vorlage. Die städtebaulichen Defizite und Konflikte könnten so im Rahmen des Sanierungsverfahrens mit gelöst werden.
Bei
15 Prozent der Häuser erhebliche Mängel
Was
einem als Passanten schon beim Durchlaufen oder Durchfahren ins Auge
sticht, sieht schwarz auf weiß noch dramatischer aus: Nur 25 Prozent
der Gebäude im Untersuchungsgebiet weisen keine sichtbaren Mängel
auf, bei 26 Prozent gibt es mittlere, bei 15 Prozent sogar erhebliche
Mängel in der Baulichen Substanz. Und auch in den Gebäuden, die
eine gut Substanz aufweisen, sind Defizite bei der
Schaufenstergestaltung zu bemängeln. 14 Gebäude stehen im
Augenblick ganz leer.
Auch
verkehrstechnisch ist das Gebiet nicht auf dem neuesten Stand, vor
allem am Bertholdplatz würde sich die Errichtung eines Kreisverkehrs
anbieten.
Beim
Augustaplatz fiel vor allem der leere Kiosk auf, außerdem wurde ein
fehlender Fußgängerüberweg bemängelt - Dinge, die die Initiative
Bürgerbeteiligung Augustaplatz ebenfalls seit längerem kritisiert.
Bisher
kein Plan fürs alte Kino
Als Sanierungsziele wurden ausgearbeitet:
- Teil- und Gesamtmodernisierung von Privatgebäuden unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes und Betrachtung von Lärmschutzmöglichkeiten,
- Umnutzung des ehemaligen Kinokomplexes unter Berücksichtigung der städtebaulichen Situation,
- Umgestaltung des Augustaplatzes zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Verbesserung der verkehrlichen Situation des Busverkehrs,
- Gestaltung der Lichtentaler Straße mit Ordnung der Parkierung (Kurzzeitparken, Motorrad- und Fahrradstellplätze, Anwohnerparken) und Aufwertung der Aufenthaltsqualität,
- Gestaltung des Bertholdplatzes als Stadteingang,
- Attraktivitätssteigerungen durch Belagsqualitäten,
- Qualitätssteigerung öffentlicher Räume (Umgestaltung von "Angsträumen", etc.),
- Beleuchtungskonzept (östlicher Stadteingang, Fassadenbeleuchtung Standesamt und evangelische Stadtkirche, Weihnachtsbeleuchtung etc.),
- Begrünung,
- Verbesserung für Fußgänger und Fahrradfahrer (Breite der Wege, Aufwertung, Straßenbeleuchtung)
- Barrierefreiheit auf öffentlichen Verkehrsflächen,
- Wegweisung.
Wie
geht es weiter?
Die Untersuchungen wird die städtische Gesellschaft für Stadtentwicklung, GSE, gegebenenfalls zusammen mit einem externen Ingenieur-Büro durchführen. Die Kosten für die vorbereitenden Untersuchungen betragen 20.000 Euro.
Danach werden dem Gemeinderat Vorschläge über das weitere Vorgehen und den Handlungsbedarf vorgelegt, damit Investitionsmaßnahmen abgestimmt und die notwendigen Haushaltsmittel dafür bereitgestellt werden können.
Parallel dazu soll ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das Sanierungsgebiet erarbeitet werden.
Begonnen wird die Sanierung vermutlich erst nach Umgestaltung des Leopoldsplatzes, also nicht vor 2018.