Montag, 16. Mai 2016

Ludwig Herfs


Der Mann für die kniffligsten Flüchtlingsfälle:

Ludwig Herfs

Fels in der Brandung. Mann der leisen Töne. Die Ruhe selbst. Der Mann mit dem Überblick auf dem Feldherrenhügel. Pragmatiker. Intellektueller. Bauernsohn. Rettungsanker. Coach. Berater. Beistand. - Auf Ludwig Herfs passen viele Beschreibungen.

Genauso viele wohl wie es eben auch Stationen in seinem Leben gab und gibt: Jesuitenschüler, Theologiestudent, Philosoph, Drogenberater, SPD-Vorsitzender, Sozialarbeiter, Erziehungsleiter, Naturschützer und jetzt – seit etwas mehr als einem Jahr: Vorsitzender des Arbeitskreises Asyl in Baden-Baden. Ein Mann also, der immer auch Helfer in den drängenden Krisen seiner Zeit war, eine ordnende Hand, wenn es um ihn herum in der Gesellschaft lichterloh brannte.




Wie wird jemand so?

Nun ja“, antwortet er bedächtig und lacht sein kleines, leises Lachen. „Ich bin ein Bauernsohn, und auf so einem Hof, da konnte jederzeit etwas passieren.“ Sei es, dass eine Kuh ausriss oder kalbte oder sonst etwas im Stall geschah, natürlich auch nachts, oft wenn niemand damit rechnete. So etwas prägt einen Menschen, zumal wenn er stolz auf seine Herkunft ist. „Ich habe damals eines gelernt: Wenn es regnet, kann man kein Getreide ernten.“

Ein pragmatischer Wahlspruch, an den er sich auch heute noch, ein paar sehr bewegte Jahrzehnte später, gerne erinnert, wenn die Wogen mal wieder hoch schlagen. Dann wartet er ab, beobachtet, und macht sich so seine Gedanken. Und was für welche! Manchmal teilt er sie mit, manchmal behält er sie noch eine Weilchen bei sich. Was immer er auch sagt, hat Gewicht. Kein Wunder, ist Ludwig Herfs doch – bei aller Bodenständigkeit – Denker und Macher in einem.

Bei den Jesuiten hat er das Philosophieren und die Theologie gelernt, bevor er sich der Sozialpädagogik verschrieb und daraufhin all sein Wissen und Können an den sozialen Brennpunkten unserer Stadt einbrachte, um denen zu helfen, die es am nötigsten hatten: Den Drogenabhängigen zunächst, später, 30 Jahre lang, Kindern und Jugendlichen, die aus den unterschiedlichsten Gründen als schwierig galten und entweder vorübergehend aus den Familien genommen wurden oder ambulant betreut wurden. Dabei war die Beratung und Betreuung der Eltern und anderer Familienmitgelider sehr wichtig.

Heute, im Ruhestand, hat er sich einer neuen Aufgabe verschrieben, die ganz wunderbar zu seinem Lebenslauf passt: Er ist seit mehr als einem Jahr Vorsitzender des Arbeitskreises Asyl und somit graue Eminenz für so manche haupt- und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer und natürlich für die Asylbewerber selbst, denen er in Fragen rund um das Asylverfahren und bei Problemen im Umgang mit Behörden weiterhilft.

Lesen Sie bitte weiter auf meinem Blog "Flüchtlingshilfe-Baden-Baden.de" =>  KLICK