Futuristische Kunst mit Spaß und Musik
Eine neue Art, den Kurgarten zu erleben
Kunst findet stadt – das ist nun schon seit drei Jahren eine großartige Abwechslung für die Sommerzeit in Baden-Badens „heiligem“ Kurgarten. Die Aktion war eher aus der Corona-Not geboren, als Kunst eben nicht stattfand, aber die Menschen auch erfreut werden sollten. Vorläufer waren übrigens im Sommer 2020 die "digital dreams" von Refik Anadol im Kurhaus
=> https://www.youtube.com/watch?v=jjk4CpMJO48
Im ersten "kunst findet stadt"-outdoor-Sommer ein Jahr später hatten wir dann alle einen Riesen-Spaß mit den wunderbaren witzigen Kunst-Ideen von Jeppe Hein. Ob es nur komische Bänke oder Spiegelschnipsel waren, oder die tollen Wasserspiele „Appearing Rooms“, die uns alle zum Hüpfen und Quietschen brachte. Was für ein herrlicher Sommerspaß das 2021 im Kurgarten war!
=> https://www.youtube.com/watch?v=qq8O8ms_SG0&t=45s
Im darauffolgenden Jahr gab es ebenfalls Sommerkunst im Kurgarten, nur bemerkte die kaum jemand, denn es war eine Lichtinstallation. Im Sommer. Also eher etwas für Nachtschwärmer. Kunst fand damals nicht unbedingt stadt. Oder zumindest nur stundenweise wahrnehmbar für unsere Gäste. Sorry. Das wird die Initiatorin, unsere Tourismus-Chefin Nora Waggershauser, nicht gerne lesen, aber es war meine persönliche Empfindung.
=> https://www.youtube.com/watch?v=3vGXqBRF45A&t=11s
Dieses
Jahr nun also wieder eine Aktion. Teppich, Lampen, musikalisches Ufo,
Rostgitter - um es mal ganz provokant zusammenzufassen. Oder - hier
die offizielle Beschreibung: „Nevin Aladağ lässt musikalische
Improvisationen durch den Baden-Badener Kurpark klingen. Eine
inspirierende und relevante menschliche Erfahrung für jeden
Besucher. Inszeniert von einer der wichtigsten Künstlerinnen ihrer
Generation.
Das Projekt trägt den Titel "Public
Resonator".“
=> https://www.badenbadenevents.de/veranstaltung/371-kunst-findet-stadt/
Hm. Wenn ich mir an einem x-beliebigen Nachmittag angucke, wie kleine und größere Kinder schwindelerregend auf dem Ufo im Kurgarten klettern und herumturnen, frage ich mich, ob man das Projekt vielleicht etwas besser erklären könnte.
Und ja, es gibt Erklär-Schilder am Weg. Aber... Verstehen wir das? Und was hat das mit Trinkwasser zu tun? Schön wäre eigentlich eine Aufforderung gewesen, dass man sich ruhig trauen darf, selber ein bisschen musikalisch herumzuexperimentieren. Leider heißt es im Text nur etwas steif: "Die bühnenartige Situation lädt zum Verweilen und Betrachten der Skultur wie auch der Parkumgebung ein."
Ganz
ehrlich? Ich bin etwas ratlos. Nevin Aladağ ist eine
international renommierte Künstlerin, es ist einfach fantastisch,
dass sie mit ihrer Kunst für Baden-Baden gewonnen werden konnte. Vielleicht war ich an den falschen Tagen vor Ort, aber irgendwie tut es mir leid, so ein bedeutendes Kunstwerk auf unserem Rasen verloren distanziert herumstehen zu sehen. Hier wäre etwas mehr Hilfestellung für ganz normale, unbefangene Gäste vielleicht nützlich.
Ein Beitrag des SWR bringt mehr Klarheit in die Sache:
Diese Woche gibt jedoch eine
Kunstführung. Kurator Johann von Haehling nimmt die Teilnehmer mit
auf eine Tour des Verstehens, und es wird auch für laienhafte Banausen, wie ich es eine bin, ganz sicher viele erhellende Momente geben. Ich werde berichten.
Anmeldung zur Führung (begrenzte Plätze) => https://www.baden-baden.com/media/veranstaltungen/kuratorenfuehrung-kunst-findet-stadt#/eventDate/c9a0c31e-4f1e-4015-8a8d-14ed287b74f6
Übrigens gibt es diesen Samstag, 12. August, um 18 und um 19 Uhr jeweils eine halbstündige Vorführung mit dem Quartett Maha Pudma, das dem Kunstobjekt auf dem Rasen die Töne entlocken wird, die dem Resonator würdig sind. Eine weitere Vorführung ist eine Woche später, Samstag, 19. August, geplant. Die Freiluftausstellung kann noch bis zum 3. September jederzeit kostenlos besucht werden.
Fortsetzung folgt.