Nudeln,
Haare, Cappuccino
=
Kunst, Alltag und Design
Hereinspaziert!
Staunen Sie! Erinnern Sie sich! Lachen Sie! Stutzen Sie! Wundern Sie
sich! Auch über den Namen der Ausstellung: „Sich die Haare nach
dem Mond schneiden“... Das Motto ist ja schon kennzeichnend für
die ganze Schau.
Selten
war der kleine 45-Kubikmeter-Experimentierraum der Kunsthalle so bunt
und voll wie derzeit. Auf Einladung von Kuratorin Luisa Heese hat die
Künstlerin Ana Naves viele ihrer Werke mitgebracht und in dem kleinen
Raum im Erdgeschoss der staatlichen Kunsthalle zu einer räumlichen Collage neu arrangiert.
Dinge, die man aus dem Alltag (Crema-Verzierungen auf dem Cappuccino)
oder aus der Vergangenheit (Lavalampe) kennt, findet man hier ebenso,
wie eine überdimensionale Nudel, einen berühmten Designerstuhl oder
ein kleines, aber feines Arrangement, in dem man erst bei genauem und
nahen Betrachten sieht, dass es Reiskörner sind, auf die Namen
geschrieben sind.
Und schon ist man mitten drin in der Kunst, im
Alltag, im Design und in der Verbindung dieser drei Welten, wie Ana
Naves sie sieht. Das Kunstwerk am Boden darf man betreten, es ist
erst hier in Baden-Baden entstanden und zeigt einen
Alltagsgegenstand, der aber so entfremdet ist, dass man ihn nur
errät, wenn man weiß, was er darstellen soll.
Sehen Sie also genau
hin, wenn Sie das nächste Mal in die Kunsthalle gehen. Vielleicht
heute schon? Denn heute um 19 Uhr wird die Ausstellung feierlich und
wie immer bei freiem Eintritt eröffnet. Zu sehen ist sie bis 4.
März. Besuchen Sie den Studioraum! Es lohnt sich. Freitags ist auch
der Eintritt in die große Ausstellung des nigerianischen Künstlers
Emeka Ogboh in der Kunsthalle „If found please return to Lagos“
=> KLICK frei.
Die
Werke von Ana Navas (*1984 in Quito, Ecuador) spielen mit dem
Zeitgeist. Als Meisterschülerin bei Franz Ackermann schloss Ana
Navas ihr Studium der Bildenden Kunst 2011 an der Staatlichen
Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ab. Navas erhielt mehrere
Preise und Stipendien, unter anderem 2015 am CEAAC (Centre Européen
d’Actions Artistiques Contemporaines) Strassburg, sowie
Studienaufenthalte an der Cité Internationale des Arts in Paris und
2018 an der Escuela FLORA ars+natura in Bogotá, Kolumbien. Sie war
zwei Jahre Teil des niederländischen „De Ateliers“-Programm und
lebt in Amsterdam.