Eine neues Kunstprojekt entsteht vor Ort:
Lebenslust und Eleganz und schwarzes Bier
Während
in der staatlichen Kunsthalle Baden-Baden der chinesische Künstler
Liang Shuo die Besucher mit seinen sensationellen Gebirgen aus Holz
erstaunt und begeistert, bereitet das rührige junge Team des Hauses
längst die nächste Ausstellung vor. Wieder wird es komplett
Anderes, nie da Gewesenes sein, wieder entwickelt sich die
Ausstellung eher spontan, man wusste zu Beginn nicht, was man
„eingekauft“ hatte, nur: wen! Nämlich den international tätigen
Künstler Emeka Ogboh aus Nigeria.
Emeka
Ogboh beschäftigt sich, so die Information der Kunsthalle, in
seinen Werken mit Themen wie Diaspora, Migration, Identität,
kulturellen Ritualen, bis hin zu globalpolitischen Fragen der
Mobilität und Herkunft. Mit der Documenta 14 in Athen und Kassel
und den Skulptur Projekten Münster ist er in diesem Jahr bei zwei
der wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Kunst vertreten.
Schon
im Frühjahr tauchte er in Baden-Baden auf, streifte durch Straßen
und über Plätze, versuchte, das Typische der Stadt aufzunehmen und
daraus etwas Originelles, Originales zu entwickeln. Irgendetwas mit
Essen und/oder Trinken sollte als Teil der Kunst dabei herauskommen,
erklärte er bei einem ersten Treffen, und da auch die Migration
immer ein Thema für ihn ist, sollten auch Flüchtlinge und andere Zugewanderte aus
Baden-Baden einbezogen werden.
Am
10. November wird das Ergebnis seiner Suche öffentlich präsentiert,
aber bereits am letzten Samstag war ein kleiner Blick hinter den
Vorhang gestattet. Denn eines der Werke wird ein Werbefilm sein, für
ein eigens für diese Zwecke gebrautes Schwarzbier – präsentiert
von der „schwarzen Gesellschaft“ Baden-Badens.
Auf
seiner Suche nach geeigneten Darstellern wurde der Künstler,
beziehungsweise das Team der Kunsthalle schnell und unkompliziert
fündig, auch wenn es sich zunächst etwas politisch unkorrekt
anfühlte, ausschließlich Menschen mit dunkler Hautfarbe zu suchen.
Doch
die, die angesprochen wurden, hatten damit keine Probleme, im
Gegenteil, sie waren mit der ihnen eigenen Lebenskunst und
Begeisterung sofort dabei. Frühmorgens ging es am vergangenen
Samstag los, erst mal ging es in die Maske zum Schminken und
Frisieren, dann zum Einkleiden. Das Ergebnis war atemberaubend! Wie
schade, dass wir diese Farbenvielfalt und Eleganz nicht öfter in der
Stadt sehen. So blühte und lachte und feierte die schwarze
Gesellschaft in den Sälen des noblen Casinos - leider hinter
geschlossenen Türen - und der Künstler war mittendrin und hatte sichtlich Spaß am Entstehen seines neuen Werkes.
Und auch die Hauptpersonen genossen ihren Auftritt! Die Frauen verwandelten sich in ihren malerischen Gewändern und Highheels und kunstvollen Frisuren zu wahren Königinnen und manche fragte sich angesicht der Verwandlung: "Warum trage ich eigentlich immer schwarz?" Und die Reaktion eines der männlichen Darsteller auf Facebook war, freu übersetzt: "Ein wundervoller Tag mit Freunden, gut für unser Ego."
Noch ist natürlich etliches in Bewegung und in Planung, aber schon heute können wir sehr gespannt sein, was die Kunsthalle unter dem sperrigen Titel „If found please return to Lagos“ am 10. November - neben Werbefilm und Schwarzbier - zur großen Ausstellungseröffnung präsentieren wird!
Noch ist natürlich etliches in Bewegung und in Planung, aber schon heute können wir sehr gespannt sein, was die Kunsthalle unter dem sperrigen Titel „If found please return to Lagos“ am 10. November - neben Werbefilm und Schwarzbier - zur großen Ausstellungseröffnung präsentieren wird!
Bis
dahin dürfen Sie aber auf keinen Fall die sensationelle Ausstellung des
Chinesen Liang Shuo verpassen. Sie ist noch bis zum 15.
Oktober zu sehen. Hier geht es zum Bericht darüber => KLICK
Hier geht es zur Webseite der staatlichen Kunsthalle => KLICK
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