Flüchtiger Schein der Dinge
So, wie hier oben sehen Sie das Kunstwerk zunächst nicht, wenn Sie den Studioraum 45cbm in der staatlichen Kunsthalle betreten. Im Gegenteil, eigentlich ist dies ein leerer Spiegel, der sich jedoch füllt, wenn Sie davor stehen. Und wenn man sich nun fragt, was dies beeuten soill, lacht die Künstlerin.
Sophia Pompéry ist zwar eine Künstlerin, sich sich etwas denkt. Aber was? Das verrät sie nicht. „Der Betrachter soll sich selbst was denken!“, ermuntert die 34jährige Künstlerin aus Berlin alle Zuschauer, die in den nächsten Wochen bis zum 24. September in die staatliche Kunsthalle kommen und – quasi als Beigabe zur großen Ausstellung Liang Shuo (Bericht dazu finden Sie hier=> KLICK) –
den
Weg in den kleinen Studioraum neben dem Café
Kunsthalle finden. In der Tat, hier gibt etwas zu sehen und zu denken.
Alltagsdinge, Banalitäten fast, die bei näherem Hinschauen gar
nicht mehr so alltäglich sind.
Dem
flüchtigen Moment will Pompéry besonderen Ausdruck verleihen, und
was kann das besser versinnbildlichen als zum Beispiel das Foto von
der Passage eines Schiffes auf dem Meer, aufgenommen vom
entgegenkommenden Schiff. Die Passage ist nur eine Momentaufnahme –
aber welche?
Sind
die zwei Flaschen, die so scheinbar einträchtig gegenüberliegen,
halb voll (oder halb leer)? „Mich interessieren ganz allgemein
Alltagsgegenstände - und die Physik“, sagt die Künstlerin
schmunzelnd, und so wird hier ganz unaufgeregt, ja banal das Alltags-Thema
Oberflächenspannung ausgereizt.
Hinter
der Eingangstür ein weitere Kabinettstückchen, eine Schale voll mit
sich spiegelndem Wasser – aber was geschieht, wenn man die Schale
langsam austrinkt? Assoziiert man beim Anblick des Gesichts, das sich
langsam über die Wasserfläche beugt, nicht automatisch einen
Narzissten, der sich so lange selbstverliebt im Spiegelbild des
Wassers bewundert, bis er ertrinkt? Nun, das passiert hier nicht.
Aber
es passieren andere Dinge: Tritt man, wie oben beschrieben, vor den Spiegel, beginnt
dieser sich plötzlich wie von Zauberhand zu füllen...
Und
noch etwas passiert – oder auch nicht: Kuratorin Luisa Heese und
Sophia Pompéry waren sich gestern beim Aufbau der Ausstellung noch
nicht sicher, ob sie weitere Kunstwerke hängen werden oder nicht ...
Wie sie sich endgültig entschieden haben, davon kann man sich morgen Abend überraschen lassen.
Am
morgigen Freitag, 28. Juli, um 19 Uhr wird die kleine Ausstellung
offiziell – bei freiem Eintritt und kleiner Verköstigung –
eröffnet und bis dahin hängt dann bestimmt alles an Ort und Stelle
- oder auch nicht. Ein Verwirrspiel: „Wir kennen auch Alltagsdinge
eigentlich nicht wirklich, sondern nur unsere Perspektive darauf.
Alles kann sich ändern“, fasst Luisa Heese den Sinn der Ausstellung
zusammen – in diesem Sinne: viel Spaß!
Hier geht es zur Webseite der staatlichen Kunsthalle => KLICK
Der Eintritt zum Studioraum neben dem Restaurant ist immer frei, der Eintritt in die große Ausstellung ist freitags frei.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr.
Hier geht es zur Webseite der staatlichen Kunsthalle => KLICK
Der Eintritt zum Studioraum neben dem Restaurant ist immer frei, der Eintritt in die große Ausstellung ist freitags frei.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr.