Die Perfektion des Unperfekten
Gegensätzlicher kann Kunst nicht sein!
Noch
vor zwei Wochen konnte man in der staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden im Sand
baden, durch Matsch waten, in düstere Kerker krabbeln oder sich in
heillos überbordendem Rosa verlieren. => KLICK
Jetzt herrscht fast sakrale,
minimalistische Ruhe in den Räumen. Bis 18. Juni steht nun die
„Perfektion des Unperfekten“ zu Debatte. Über 40 Werke des in
New York und Berlin lebenden, 1973 in Dänemark geborenen Künstlers Sergej Jensen hat
Kunsthallenchef Johan Holten für diese Einzelausstellung
zusammengetragen – hauptsächlich bestehend aus textilen
Materialien.
Seit Ende der 90er Jahre versucht der Künstler Farben
und malerische Spuren wegzulassen, das Spiel der Suche nach der
Oberfläche steht im Vordergrund, die Frage „Wann gehört ein Bild
zur Malerei“ wird abgetestet. Leinen, Jute, Nessel und Seide werden
beklebt, bemalt, verzogen, gewaschen, zu neuen Bildern
zusammengenäht.
Geometrischer Alptraum? Darstellung der
Zerbrechlichkeit? Alles vorhanden.
Am besten hingehen und ansehen!
Audio-Tour nicht vergessen, sonst ist man etwas verloren.
Freitags ist der
Eintritt (und die Audio-Tour) frei. Wer offen ist für abstrakte
Kunst und neue Eindrücke sammeln will, kommt hier voll auf seine
Kosten!
Der Künstler:
Sergej
Jensen
(*1973 in Maglegaard, Dänemark) lebt und arbeitet heute in New York
und Berlin. Jensen wuchs in Frankfurt auf und studierte dort an der
Städelschule, Hochschule für Bildende Künste Frankfurt, bei Prof.
Thomas Bayrle. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen international
bedeutenden Gruppenausstellungen präsentiert, darunter: Decorum,
Musée d’art moderne de la ville de Paris, 2013; Time Again,
Sculpture Center, New York, 2011; All of this and Nothing, 6th Hammer
Invitational, Hammer Museum, Los Angeles, 2011; Annette Kelm, Sergej
Jensen, Wolfgang Breuer, Kunstwerke Berlin, 2009; Of Mice and Men,
Berlin Biennale, 2006; Momentum Nordice Festival of
Contemporary Art, Moss (2006) und São Paulo Biennale, 2004.
Einzelausstellungen zeigten unter anderem im Zuge der Verleihung des
Fred Thieler Preises, die Berlinische Galerie, Berlin, 2013; weiter
das MoMA PS1, New York, 2011; der Portikus, Frankfurt am Main und das
Aspen Art Museum, Aspen, 2010; die Malmö Konsthall, Malmö, 2008;
die Pinakothek Der Moderne München (mit Henrik Olesen), 2008; mit
Schmoll, die Kunsthalle Bergen, Norwegen, 2008; die Malmö Konsthall,
Schweden, 2008; mit Nomadic bags and bag faces, die Douglas Hyde
Gallery, Dublin, 2007; der Kunstverein Bremerhaven, 2004 und der
Kunstverein Braunschweig (mit Stefan Müller), 2003.
Zur aktuellen Webseite der staatlichen Kunsthalle => KLICK