Freitag, 9. Dezember 2016

45cbm - Schröder


Der Sinn des Kibbuz aus Frauensicht

Es lohnt sich immer, in der staatlichen Kunsthalle auch einmal zur Seite zu blicken. Zumindest, wenn man an der Kasse steht. Neben dem Tresen nämlich gibt es einen kleinen Raum, 45 Kubikmeter groß nur, deshalb auch sein Name 45cbm, in dem das engagierte Kunsthallenteam jungen Künstlern eine Plattform bietet. Diesmal präsentiert Kuratorin Luisa Heese (links) das Werk der in Leibzig lebenden Künstlerin Luise Schröder, das wie für diesen kleinen Raum gemacht ist.





"She takes a hand herself in history", hat die Künstlerin ihre multimediale Installation genannt, die 2015 in Israel entstand. In Fotos, Interviews und bewegten Bildern widmet sich Luise Schröder dem System Kibbuz, das sie als „Versuch einer sozialistischen Utopie in Israel“ sieht. (siehe hierzu auch den Eintrag bei Wikipedia zum Thema Kibbuz => KLICK). Besonders die Frauenbilder im Kibbuz einst und in der Gegenwart haben es der Künstlerin angetan, sie fragt sich, was an den Bildern von Frauen über Frauen anders ist als an jenen aus Männerhand. Die Werke von fünf Fotografinnen zwischen 1920 und 1970 hat sie dabei näher betrachtet und dann Frauen ausgewählt, die einige Fotos in kleinen Video-Sequenzen nachstellen. Interviews ergänzen diese Sicht auf die Entwicklung des Kibbuz und zeichnen dabei auch Parallelen zum Leben in der einstigen DDR. In dieser kleinen, aber feinen Ausstellung verbinden sich fotografische, historische und journalistische Ansätze aufs Allerbeste. 

Mehr dazu auf der Webseite der Künstlerin =>  KLICK


 
Heute Abend um 19 Uhr wird die Ausstellung in der Kunsthalle feierlich eröffnet, Interessierte sind herzlich willkommen, der eintritt ist wie immer frei. Künstlerin und Kuratorin beantworten gerne und sehr freundlich und unkompliziert jede Frage. Wer es heute Abend nicht schafft – die Ausstellung kann jederzeit (Montag Ruhetag) kostenlos besichtigt werden. Ein Blick „um die Ecke“ lohnt sich!