Sonntag, 15. November 2015

Paris


Heute möchte ich eine Rundmail veröffentlichen, die die türkisch-islamische Gemeinde Steinbach zu den Terroranschlägen in Paris verschickt hat - und eine erste Antwort dazu:



Zu den Terroranschlägen von Paris



Der Ditib Bundesverband, all seine Landesverbände und Ortsgemeinden sind zutiefst getroffen von den niederträchtigen Mordtaten in Paris.

Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Opfern und ihren Angehörigen und mit dem gesamten französischen Volk.

 Kein Muslim kann solche Verbrechen teilnahmslos hinnehmen, geschweige denn religiös legitimieren. 

Die Mörder von Paris irren, wenn sie glauben, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens. Allah ist nicht ihr Verbündeter. Er ist mit allem, was er offenbart hat, ihr Gegner.



Wir, die Muslime in Deutschland, werden es nicht zulassen, dass Verbrecher glauben, sie handelten nach dem Willen Allahs. Allah ist größer. Größer als ihre Verbrechen, größer als ihre Gewalt. Er ist mit den Opfern dieser Verbrechen. Und er ist mit uns, wenn wir uns der Gewalt und dem Hass mit unserem Glauben entgegenstellen.



Alle Menschen in unserer Gesellschaft, gleich ob Muslime oder Nichtmuslime, stehen geeint in ihrer Liebe zu ihrem Nächsten, in Achtung vor dem Leben und in ihrer Entschlossenheit, sich über die Grenzen des Glaubens oder der Herkunft hinweg füreinander einzusetzen und sich der Gewalt in den Weg zu stellen.



Sehri Kilic

Vorstand der Türkisch- Islamischen Gemeinde Baden-Baden-Steinbach


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Pfarrer Michael Teipel von der katholischen Kirche Baden-Baden antwortet:

Lieber Herr Kilic,

ich danke Ihnen für Ihre deutlichen Worte zu den Anschlägen in Paris.
Auch für mich ist es keine Frage der Religion sondern eine Frage, wie eine Religion missbraucht werden kann (das gab und gibt es auch im Christentum und in vielen anderen Religionen).

Aller Polemik gegenüber dem Islam ist entgegen zu treten, denn sie wird nur dazu beitragen, uns Menschen voneinander zu entfernen und Lösungen zum Frieden zu verhindern.

Wir beten für die Opfer von Paris und dürfen es nicht zulassen, dass weitere Menschen zu Opfern gemacht werden, weil sie für ein Verbrechen in Sippenhaft genommen werden, mit dem sie nichts zu tun haben und das sie ablehnen.

Wir werden weiter zusammen stehen und unseren Grundauftrag nicht aus den Augen verlieren, an einer Welt der Menschlichkeit und des Friedens zu bauen.

Viele Grüße und mit Ihnen und Ihrer Gemeinde im Gebet verbunden

Pfarrer Michael Teipel