Donnerstag, 5. März 2015

Leopoldsplatz (1)

Mammutbaustelle Leopoldsplatz:
Aus Flickwerk wird Schachbrett


Wie wird der Leopoldsplatz in Baden-Baden künftig aussehen? Das sollen am kommenden Mittwoch um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses die Mitglieder des Bauausschusses in öffentlicher Sitzung beraten und festlegen. Viel Spielraum haben sie nicht, denn es hat sich bereits hinter verschlossenen Türen eine Experten-Arbeitsgruppe mit dem Thema beschäftigt und sich im Vorfeld auf eine Variante mit 3,5 mal 3,5 Meter großen, "systemlos" verlegten Betonplatten in drei verschiedenen Grautönen geeinigt. Die Platten sollen in einer Art "Schachbrettmuster" verlegt werden:


Die Schachbrett-Variante

Dazu heißt es in der Beschlussvorlage: 

Im Detail besteht die Variante „Schachbrett“ aus untereinander systemlos in drei ver- schiedenen Grautönen abgestufte Einzelfelder der Abmessung 3,5 m x 3,5 m. Ein großer Vorteil der Variante “Schachbrett“ stellt die untereinander systemlose Grauabstufung der Einzelfelder dar. In Herstellung und Unterhalt sind die Farbergebnisse witterungsbedingten Schwankungen unterworfen, was sich im Gesamtbild bei einer homogenen Farbgestaltung eher negativ auswirken würde.


Die Arbeitsgruppe der Fachleute bestand aus drei Personen:
Die gestalterischen Belange wurden durch das Büro „Henne Korn Landschaftsarchitekten“ aus Freiburg eingearbeitet.
Siegfried Riffel, in seiner Funktion als Projektmanager Infrastruktur der HeidelbergerCement AG, hat im Zuge des Verfahrens der Markterkundung das Konzept der Ortbetonbauweise und sein fundiertes bautechnisches und betontechnologisches Fachwissen eingebracht.
Über die ortsansässige Firma Peter-Beton wurde Rolf Werner aus der Schweiz eingebunden. Als Spezialist, insbesondere für Verkehrsflächen in Beton und als unabhängiger beratender Ingenieur wurden so die betonspezifischen Fachkenntnisse erarbeitet.

Vorteile des Schachbrettmusters:


Ein maßgeblicher Vorteil dieser Variante ist die Tatsache, dass bei späteren Aufgrabungen (z.B. für Unterhaltungsarbeiten) die Platten einzeln aufgenommen und dann farblich passend ersetzt werden können. Auf Farbabweichungen muss nicht so sehr geachtet werden, als wenn es sich um eine farblich einheitliche Fläche handeln würde. Ähnliches gilt für kleinere Verschmutzungen, die sich auf Grund der abgestuften Farben im Platz "verlieren".


Zur Auswahl standen diesen Experten auch noch folgende Varianten, die aber verworfen wurden:

Die Intarsien-Variante

Die Parkett-Variante


Die Netz-Variante



Ab Ende April soll auf dem Betriebsgelände der BBL in Lichtental eine Schachbrett-Musterfläche entstehen, über die täglich 250 Busse fahren. So können die Verkehrsauswirkungen praktisch getestet werden. Auch sollen hier die verschiedenen zur Wahl stehenden Oberflächenstrukturen wie "kugelgestrahlt", "feuchtsandgestrahlt" oder "gestockt" im Original erlebt werden.

Weiterer Verlauf: 

Zur Zeit werden mehrere Möglichkeiten untersucht, wie man den sehr schwierigen Untergrund des Leopoldsplatzes sanieren könnte. 

Zunächst war die so genannte Tisch-Lösung im Gespräch. Dabei wird eine neue Oberfläche als "statisch gelagerte Decke" hergestellt. Erst nach dem Bau dieses Tisches werden die Aushubarbeiten unterirdisch durchgeführt, sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen nachträglich untertage saniert bzw. neu verlegt. Diese Lösung ist sehr aufwendig und deshalb vom Tisch.

Einfacher ist es, erst den Untergrund zu sanieren und dann die Oberfläche aufzubringen, eventuell wäre es angebracht, in diesem Zuge die Leitungen neu zu verlegen bzw. zu bündeln. Dies wird nun weiter untersucht und wäre - bei kürzerer Bauzeit - wirtschaftlich günstiger.





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