Mittwoch, 26. Februar 2014
Schade
In eigener Sache:
Seit gestern ist also das Kätzchen aus dem Sack: Ich stehe als unabhängige Kandidatin für den Stadtrat Baden-Baden auf der Liste der Bündnis90/Die Grünen.
Die Entscheidung ist mir, zugegeben, nicht leicht gefallen. Eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, jemals aus der Rolle des Beobachters in die aktive Politik zu wechseln, schon gar nicht für eine Partei anzutreten. Aber seit geraumer Zeit rumorte es in mir. Zu viele Entscheidungen des Stadtrats waren aufgrund mangelhafter Transparenz für den normalen Bürger nicht mehr nachvollziehbar und ließen in mir die Entscheidung reifen, tatendurstig meinen Hut in den Ring zu werfen, einerseits, um in meiner gefühlten Heimatstadt, in der ich seit 14 Jahren lebe, endlich etwas mitzugestalten, aber auch, um für mehr Offenheit in der Kommunalpoltik zu sorgen. Meinen Tatendrang, so wurde mir bald klar, würde ich wahrscheinlich am ehesten bei den arbeitsamen "Grünen" ausleben können, denn hier haben auch Unabhängige eine Chance. Halb zogen sie mich, halb sank ich hin.
Und es wurden Versprechen gemacht, Hoffnungen geweckt.
Bezüglich eines möglichen Listenplatzes, für den es sich lohnen würde, allen Einsatz zu geben.
Aber wie das so ist in der ... Politik:
Direkt vor der Nominierungsversammlung bekam ich Bescheid: Platz 11 war für mich intern - offenbar nicht unumstritten - vorgesehen worden. Platz 11. Das ist ungefähr so erstrebenswert wie der vierte Platz im Sport. Die Tatsache an sich war für mich nicht schlimm, vollkommen akzeptierbar. Hier ging es, so sieht es für mich aus, eben um eine gehörige Portion Proporz sowie Anerkennung und Dankbarkeit für jahrelanges Engagement. Klar, da kann ich als Neueinsteiger nicht mithalten. Schade und enttäuschend fand ich nur, dass man es mir nicht - im Zuge von Transparenz - ein, zwei Tage früher mitgeteilt hatte. Aber so ist das eben mit der ... Politik.
Lektion gelernt, kann ich nur sagen.
Auch wenn es nun wohl über die Liste nicht für den Gemeinderat reichen wird - ich werde auf keinen Fall aufgeben, weiter für meine Ideale zu kämpfen, mögen sie auch vielleicht naiv sein und auf Widerstand stoßen. Diese Ideale sind: Transparenz, Offenheit, Ehrlichkeit. Kann doch eigentlich nicht so schwer sein, oder?