Montag, 24. Februar 2014

Diskussionsgrundlage



Seien wir mal ehrlich: Der Leopoldsplatz ist unsere innerstädtische Verkehrsdrehscheibe. Ist es, wird es auf absehbare Zeit sein und war es in der Vergangenheit immer gewesen. Eine Piazza, auf der man in aller "Ruhe" einen Kaffee schlürfen kann, wird er nie werden. Die gibt es nur einen Steinwurf entfernt Richtung Kurhaus/Theater/Fieserbrücke. Selbst wenn ein neues Buskonzept erstellt werden sollte, wird man den Platz niemals in ein Freiluftcafé verwandeln können. Warum will man dem nicht Rechnung tragen? Schluss mit den ewigen Baustellen! Eine Betonoberfläche scheint mir die einzige Möglichkeit. Und bitte eine deutliche Abgrenzung an den Rändern, damit die Fußgänger, die aus allen Richtungen den Platz überqueren, gewarnt sind: Achtung, hier fahren Busse. Zum Träumen und Plauschen bitte ein paar Schritte weitergehen.

Einspruch?

Heute um 17 Uhr wird das Thema in einer öffentlichen Sitzung des Stadtrats bestimmt heiß diskutiert. Denn eines ist auch klar: Eine Gestaltung mit Pflastersteinen (die fast 50 Prozent teurer käme) wäre eindeutig die "schönere" Alternative.

Zum Mitreden hier die Diskussionsgrundlage:

bitte auf pdf bei Tagesordnungspunkt 3 klicken


Für Eilige habe ich hier das Fazit und die Empfehlung des unabhängigen Ingeieurbüros itp Vögele & Riepen aus Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Tiefbau herauskopiert:

IX. Fazit

Deutlich wird, hält man sich streng an die „anerkannten Regeln der Technik“, also an die
RStO, ist für den Leopoldsplatz nur eine Lösung möglich, die der Betonbauweise. 

Gestalterische und andere Gesichtspunkte, also die Kriterien B) bis D), rücken bei dieser
Betrachtungsweise in den Hintergrund bzw. finden keine Berücksichtigung, da die RStO
ausschließlich die Tragfähigkeit/Funktionalität betrachtet. 

Die Bewertung zeigt, dass der von der Kronimus AG und der von der Steinhart GmbH
eingereichte gemeinsame Lösungsvorschlag im RStO relevanten Kriterium A) „Funktio-
nalität/Gewährleistung“ der Betonbauweise sehr nahe kommt. 

In der endgültigen Abwägung, welche der Bauweisen nun tatsächlich verwirklicht werden
soll, verbleibt bei der Kronimus/Steinhart Bauweise eine gewisse „funktionale Unsicher-
heit“. Diese kann auch nicht durch das Verfahren der Markterkundung oder die Erwä-
gung einer Gewährleistungsfrist vollständig aufgelöst werden. Beiden Firmen, der
Kronimus AG als auch der Steinhart GmbH ist die Historie des Leopoldsplatzes und die
Brisanz, die darin steckt, vollumfänglich bekannt.

Angesichts der großen Bedeutung des Kriteriums „Funktionalität/Gewährleistung“
und des erheblichen Kostenvorteils im Vergleich zur Kronimus/Steinhart – Bau-
weise, schlägt die Verwaltung die Realisierung der Betonbauweise für die von den
Bussen überfahrbaren Flächen vor.



X. Weitere Vorgehensweise

Das Fachgebiet Tiefbau wird die Planungen zur Oberflächensanierung des Leopoldsplat-
zes, welche eine öffentliche Ausschreibung und anschließende Vergabe zum Ziel hat,
weiter vorantreiben. Für die Oberflächensanierung des Leopoldsplatzes ist aus heutiger
Sicht, ohne Berücksichtigung der Leistungen der Stadtwerke und des Eigenbetriebes
Umwelttechnik, eine grob geschätzte Bauzeit von rund 6 Monaten zu veranschlagen. Bei
Berücksichtigung der erforderlichen Leitungsverlegungen und Sanierungen vor Beginn
Drucksache-Nr. 14.047
der eigentlichen Platzsanierung ist von einer Bauzeit von mindestens 1 Jahr auszuge-
hen.

Parallel zu den Planungen des Fachgebietes Tiefbau werden der Eigenbetrieb Umwelt-
technik und die Stadtwerke die in ihren Entsorgungs-/Versorgungsbereichen notwendi-
gen Maßnahmen, in gegenseitiger Abstimmung, planerisch weiter konkretisieren und
gleichermaßen weiter vorantreiben. 

Grundsätzlich wird die Oberflächensanierung des Leopoldplatzes nur in enger Abstim-
mung mit den Stadtwerken und dem Eigenbetrieb Umwelttechnik durchgeführt werden.
Hierbei haben die baulichen Vorleistungen des Eigenbetriebes Umwelttechnik und der
Stadtwerke maßgeblichen Einfluss auf den Zeitplan des gesamten Bauvorhabens auf
dem Leopoldsplatz.