Freitag, 19. Januar 2018

Ana Naves


Nudeln, Haare, Cappuccino
= Kunst, Alltag und Design

Hereinspaziert! Staunen Sie! Erinnern Sie sich! Lachen Sie! Stutzen Sie! Wundern Sie sich! Auch über den Namen der Ausstellung: „Sich die Haare nach dem Mond schneiden“... Das Motto ist ja schon kennzeichnend für die ganze Schau. 
 
Selten war der kleine 45-Kubikmeter-Experimentierraum der Kunsthalle so bunt und voll wie derzeit. Auf Einladung von Kuratorin Luisa Heese hat die Künstlerin Ana Naves viele ihrer Werke mitgebracht und in dem kleinen Raum im Erdgeschoss der staatlichen Kunsthalle zu einer räumlichen Collage neu arrangiert. 

Dinge, die man aus dem Alltag (Crema-Verzierungen auf dem Cappuccino) oder aus der Vergangenheit (Lavalampe) kennt, findet man hier ebenso, wie eine überdimensionale Nudel, einen berühmten Designerstuhl oder ein kleines, aber feines Arrangement, in dem man erst bei genauem und nahen Betrachten sieht, dass es Reiskörner sind, auf die Namen geschrieben sind. 



Und schon ist man mitten drin in der Kunst, im Alltag, im Design und in der Verbindung dieser drei Welten, wie Ana Naves sie sieht. Das Kunstwerk am Boden darf man betreten, es ist erst hier in Baden-Baden entstanden und zeigt einen Alltagsgegenstand, der aber so entfremdet ist, dass man ihn nur errät, wenn man weiß, was er darstellen soll. 



Sehen Sie also genau hin, wenn Sie das nächste Mal in die Kunsthalle gehen. Vielleicht heute schon? Denn heute um 19 Uhr wird die Ausstellung feierlich und wie immer bei freiem Eintritt eröffnet. Zu sehen ist sie bis 4. März. Besuchen Sie den Studioraum! Es lohnt sich. Freitags ist auch der Eintritt in die große Ausstellung des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh in der Kunsthalle „If found please return to Lagos“ => KLICK frei.




Die Werke von Ana Navas (*1984 in Quito, Ecuador) spielen mit dem Zeitgeist. Als Meisterschülerin bei Franz Ackermann schloss Ana Navas ihr Studium der Bildenden Kunst 2011 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ab. Navas erhielt mehrere Preise und Stipendien, unter anderem 2015 am CEAAC (Centre Européen d’Actions Artistiques Contemporaines) Strassburg, sowie Studienaufenthalte an der Cité Internationale des Arts in Paris und 2018 an der Escuela FLORA ars+natura in Bogotá, Kolumbien. Sie war zwei Jahre Teil des niederländischen „De Ateliers“-Programm und lebt in Amsterdam.