Samstag, 9. Dezember 2017

America!


Kommen - sehen - nachdenken:
Amerika zwischen fake news und Realität

Kann eine Ausstellung, die im Trumpschen „fake-news“-Jahr 2017 mit dem Titel „America – America“ gezeigt wird, unpolitisch sein? Haben sich nicht gerade amerikanische Künstler über viele Jahrzehnte hinweg (z. B. während des Vietnam-Kriegs) sehr bewusst und gekonnt mit Politik auseinandergesetzt? Was ist der „elektrische Stuhl“ von Andy Warhol aus dem Jahr 1967 anderes als ein politisches Statement?



Spannende Fragen, die sich der Besucher der neuen Ausstellung im Museum Frieder Burda in Baden-Baden ab heute selber stellen und beantworten kann.



70 Meisterwerke der US-Gegenwartskunst von den 1960er Jahren bis heute spiegeln bis Mitte nächsten Jahres die amerikanische Realität. „How real is real“ lautet der Untertitel dieser Schau, und spätestens jetzt wird deutlich, dass gezeigt werden soll, wie sich der amerikanische Umgang mit Wirklichkeit und Wahrheit in den letzten Jahren ausgedrückt (oder auch gewandelt?) hat.












Unter diesem Aspekt ist der Besuch der Ausstellung eine Herausforderung, intensiv über die Rolle der Kunst nachzudenken. „Think“! Lautet denn auch unübersehbar die Aufforderung auf William N. Copleys „Imaginary Flag for U.S.A.“, die eine weithin sichtbare Einladung zu einem Besuch im Burda-Museum ist.



 
Damit sich möglichst viele Menschen mit diesen Aussagen auseinandersetzen, geht das Museum auch ganz neue Wege: Nächsten Samstag, am 16. Dezember, gibt es erstmals einen Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt, mit einem Programm für die ganze Familie, auch mit typisch amerikanischem Essen und der amerikanischen Antwort auf Glühwein (nämlich: Egg Nog) sowie mit Straßenmusikern. Lassen Sie sich überraschen, treten Sie ein und - denken Sie! Think!




Die Liste der ausgestellten Künstler (70 Prozent der Bilder stammen aus der Sammlung Frieder Burda) liest sich wie ein "Who is Who" der amerikanischen Gegenwartskunst:







Im Mittelgeschoss gibt es eine Sonderausstellung mit Collagen von Ray  Johnson




Die Ausstellung ist bis zum 21. Mai 2018 zu sehen. An allen Feiertagen geöffnet, nur am 24. und 31. Dezember geschlossen.


Das Museum: 

Webseite: KLICK
Öffnungszeiten:  Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Eintritt 13 Euro 
Der umfangreiche Katalog kostet 38 Euro.

Umfangreiches Begleitprogramm mit Filmvorführungen, Schreibwerkstatt, klassischen Konzerten und Pop-Art-Pop und vieles mehr (download des Flyers ganz unten auf der Museums-Seite möglich) => KLICK