Donnerstag, 18. Dezember 2014

Villen in Baden-Baden


Das Baden-Badener Villenjahrhundert

Klaus Fischers neues Buch über
die Lust am schönen Wohnen






Seit zwei Jahren spaziere ich nun täglich an dieser schönen Villa in der Lichtentaler Allee vorbei. Immer sind die Rollläden heruntergelassen, und jeden Tag aufs Neue frage ich mich, wem das ehrwürdige Haus wohl gehört, welche Geschichte es hinter sich hat und warum niemand darin wohnt. Ist es vielleicht nur eine "Zweitvilla" eines reichen Menschen, der vergessen hat, dass er irgendwann einmal auch in Baden-Baden ein Anwesen gekauft hat? Oder kann er diese Villa aus anderen Gründen nicht bewohnen?

Fragen über Fragen. Zumindest über die Vergangenheit dieses stolzen Hauses könnte ich nun Auskunft geben, nachdem ich das neue Buch von Prof. Dr. Klaus Fischer "Das Baden-Badener Villenjahrhundert" aus dem Rendezvous Verlag durchgeblättert habe. So weiß ich nun, dass das Haus 1896 als Villa Obkircher nach den Plänen des Architekten Treusch errichtet wurde. Ich weiß auch, dass jener erste Besitzer Obkircher staatlicher Badearzt war und bis Ende 1920 das Friedrichsbad, das Augustabad und die Trinkhalle leitete, und dass später auch einmal der Baden-Badener Industrielle Batschari das Haus besaß. Wem es heute gehört, erfährt man freilich nicht, wohl aber, dass das Haus in den letzten Jahren aufwändig und denkmalgerecht renoviert wurde.

Und die Baden-Badener Fotografin Nathalie Dautel, die die Villen für dieses Buch abgelichtet hat, muss viel Geduld oder den richtigen Augenblick erwischt haben, denn ihr gelang tatsächlich ein Foto des Hauses mit wehender Fahne auf dem Türmchen und mit hochgezogenen Rollläden.

Insgesamt 59 Villen listet der ehemaliger Oberbaudirektor und Verfasser zahlreicher Fachbücher in seinem Buch auf. Im Vorwort heißt es: "Dem Besucher und Gast der Stadt Baden-Baden fallen vor allem drei Dinge ins Auge: die Gartenhaftigkeit der Stadt mit ihren überraschend hohen Bäumen, die gebaute Kulisse der Grandhotels sowie die Vielzahl und Vielfalt der Villen.Villen prägten über ein Jahrhundert das bauliche, die Villenkultur das ge­sellschaftliche Bild der Stadt. So ist es naheliegend, von Baden-Baden als „Villenstadt“ zu sprechen und der Frage nachzugehen, welche Bedeutung und welchen Erinnerungswert diese Villen heute noch haben. Und ganz nebenbei: Wo liegen denn eigentlich die schönsten Villen, und was ist das Besondere, vielleicht „Denkmalwerte“ an der Baden-Badener Villenwelt." Klaus Fischer gibt Antworten darauf.



Auch das Palais Biron (Foto oben), die Villa Stroh und das Schloß Seelach fehlen natürlich nicht.





Ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle Freunde und Einwohner Baden-Badens, die gern durch die Straßen der Villengebiete streifen.




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