Samstag, 29. November 2014

Adventskalender Start




Adventskalender 2014
oder: Wie alles begann...


Liebe Forumsbesucher!

Wie Sie wissen, bin ich nicht nur Baden-Badener "Bloggerin" mit Leib und Seele, sondern auch Autorin von vier Baden-Baden-Krimis, eines Unterhaltungsromans und eines Psycho-Thrillers, die natürlich alle ihre Schauplätze in Baden-Baden hatten.

Einmal allerdings bin ich fremdgegangen, und zwar für einen Kurzkrimi tief hinein in die Region, weit, sehr weit, bis nach Achern. Um genauer zu sein in einen der acht Ortsteile von Achern. Denn das war der Deal: Neun Krimiautoren nehmen Achern und seine acht Ortsteile kriminalistisch unter die Lupe und schreiben jeweils einen Kurzkrimi über "ihren" Ort. Die Ortsteile wurden ausgelost, jeder Autor bekam einen Ortskundigen zur Seite und ein Zeilenlimit gesetzt.





Herausgekommen ist eine vergnügliche Anthologie "Achern im Visier", die meine Kollegin Brigitte Glaser initiiert und gemeinsam mit der Gemeinde herausgegeben hat.

Hört sich einfach an? War es aber nicht. Das können Sie vielleicht erahnen, wenn ich Ihnen kurz schildere, wie es mir mit "meinem" Ort Großweier ergangen ist:

Beim ersten Besuch - glatt durchgefahren (hier im Rückspiegel)




Umgekehrt, eingebogen und die Kirche gefunden: 





Beim zweiten Besuch auf ungläubiges Staunen und Ratlosigkeit meines zugewiesenen Gesprächspartners gestoßen. "Sie wollen etwas über Großweier schreiben? Aber hier gibt es nichts. Wir sind mittlerweile eine reine Schlafstadt." Die Ehefrau eilte zu Hilfe und schlug ein dickes Sprachlexikon Deutsch-Großweierisch, Großweierisch-Deutsch auf. (Ja, so etwas gibt es, wenn es auch anders heißt.) Der Gatte zermarterte sich derweil das Hirn, was er mir denn nur erzählen könnte. 

Und so erfuhr ich vieles aus dem Krieg. Von Schnapsleitungen, die früher einmal unter den Dorfstraßen lagen und die Schwarzbrenner vor den Zöllnern bewahrten, von Weihern, die im Zuge des Autobahnbaus zugeschüttet wurden, von einer rabiaten Art, wie man einst Holzdiebe überführte, von einem Munitionsdepot, das nur stundenweise bewacht und ergo ausgeräubert wurde, von Fröschen, die im Teich neben der Kirche so laut quakten, dass die Dorfbewohner während der Predigten mit Stöcken aufs Wasser schlugen, um sie wenigstens für kurze Zeit zur Ruhe zu bringen und von einem Dorfmuseum, in dem ein Sammler Schmiede-Utensilien und allerlei bäuerliche Gerät ausstellt.










Nachdenklich fuhr ich wieder nach Hause. Einen historischen Krimi hatte ich mir nun wahrlich nicht vorgestellt. Und so dauerte es den ganzen Sommer, bis ich - die Weihnachtszeit nahte - die zündende Idee hatte. Was ich aus diesen Schlagwörtern gezaubert habe, habe ich natürlich im nächsten Frühjahr als erstes den Großweierern persönlich vorgestellt - samt einer Liste mit den gesammelten Schlagworten:








Ihnen möchte ich nun diesen Kurzkrimi in Form eines Adventskalenders ab Montag, 1. Dezember bis zu Heiligabend häppchenweise schenken. Ich hoffe, Sie verzeihen, dass er nicht in Baden-Baden spielt. Aber wer weiß... wenn Ihnen dieses kleine Experiment gefällt, vielleicht sehe ich mich irgendwann in den Ortsteilen von Baden-Baden um und lasse mir von Ihnen Stichwörter geben...

Und nun viel Spaß und guten Appetit mit meinen kleinen Adventshäppchen. Der Titel: 


"Morgengrauen"



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