Damit hat niemand gerechnet:
70 Neuzugänge über Nacht
Der
gestrige Tag war an Dramatik nicht zu überbieten!
Während
im Vincentiushaus die heiße Vorbereitungsphase für die
internationale Suppenparty anlief, ein Zelt aufgebaut wurde ...
... und an
vielen Stellen der Stadt geschnippelt wurde, und die ersten Suppen in
ihren Töpfen brodelten,
drängten sich in der Schussbachstraße Interessierte und Anwohner, um die neue Asylbewerberunterkunft zu besichtigen.
drängten sich in der Schussbachstraße Interessierte und Anwohner, um die neue Asylbewerberunterkunft zu besichtigen.
Der sehr winzige Gemeinschaftsraum, in dem – ganz
objektiv betrachtet – vernünftige Flüchtlingsarbeit räumlich
vermutlich auf große Schwierigkeiten stoßen wird, konnte die Menschenmenge nicht fassen, die es kaum mehr abwarten konnten, sich in
der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit einzubringen. Grob gerechnet dürfte dort ein Helfer auf einen Flüchtling kommen. Man musste auf den Flur ausweichen.
Besonders
erstaunlich und erfreulich war, dass sich so viele Nachbarn
eingefunden hatten, die ihre anfängliche Skepsis abgelegt und ins Gegenteil verkehrt hatten. Das ist übrigens
ein großer Verdienst von Samuel Mottaki von Aktivbrücke, der in den
letzten Wochen von Haus zu Haus gegangen war und für gute Stimmung und
große Hilfsbereitschaft gesorgt hatte.
Und
so schien alles gut und heiter. Draußen schien die Sonne, drinnen
waren die Zimmer zwar noch nicht so ganz fertig, aber man dachte ja, es
sei noch etwas Zeit. Die Integrationsbeauftrage der Stadt, Hanna
Panther (rechts), die vom Ansturm völlig überwältigt war, verkündete im Beisein von Sozialarbeiterin Jasmin
Gerstner (Mitte) und Adrian Struch von der Caritas noch die „neuen Zahlen“:
Am 12. Oktober werde wohl die erste Gruppe von neuen Bewohnern
ankommen, sagte sie, eine Woche später erwarte man die nächste
Gruppe. Zeitspannen, auf die man sich einstellen kann.
Niemand
ahnte, wie schnell diese Zahlen überholt sein würden. Denn während
noch darüber diskutiert wurde, in welche Gruppen man sich verteilen
wollte und welche Aktivitäten man den Asylbewerbern anbieten könnte
– bis hin zum Trommelkurs war alles mögliche im Gespräch –
glühten derweil im Rathaus die Telefondrähte.
Und
als sich die Gruppen gerade auf neue Versammlungstermine vertagen wollten, platzte
Bürgermeister Michael Geggus höchst persönlich mit der Nachricht
herein: Soeben hatte er erfahren, dass bereits in wenigen Stunden 70
neue Asylbewerber in Baden-Baden ankommen würden. 60 passen in das
neue Heim in der Schussbachstraße, das somit sofort voll belegt sein würde, zehn weitere werden - dem Vernehmen nach, was aber noch unklar war - im alten Vincentiushaus untergebracht.
Dass es so schnell gehen würde, damit hatte niemand gerechnet. Alarmstufe
rot.
Vor
allem die städtischen Hausmeister mussten daraufhin eine Nachtschicht
einlegen, denn noch waren längst nicht alle Zimmer in der
Schussbachstraße bezugsfertig, und auch im Vincentiushaus war man nicht auf neue Bewohner eingerichtet.
Und
damit stand plötzlich auch die internationale Suppenparty auf der
Kippe. Kann man angesichts einer solch dramatischen Situation fröhlich
feiern? Würde es dem zuständigen Hausmeister des Vincentiushauses,
Christopher Bell, überhaupt zuzumuten sein, heute nach durchwachter
Nacht noch einen anstrengenden langen Tag dranzuhängen? Ohne ihn
hätte die Veranstaltung wohl nicht stattfinden können.
Doch den Mann kann nichts aus der Ruhe bringen: „Aber klar. Wir kriegen das hin. Die Suppenparty findet
statt“, antwortete er spontan auf unsere Bedenken.
Insofern
– darf ich doch bitten: Hereinspaziert!
Um
16 Uhr geht es heute los. Einzelheiten können Sie hier nachlesen. => KLICK
Kommen
Sie, feiern Sie mit uns! Eine solche Gelegenheit wird es so schnell nicht mehr geben.
Übrigens: Die Suppenkarte ist auch schon fertig: